Verstrickt

Achtsamkeit, Bewusstseinstraining, Mentalcoach

Zwei Maschen links, zwei Maschen rechts, zwei Maschen links, zwei Maschen rechts,

drei Maschen links, zwei Maschen rechts,

zwei Maschen links - oje, jetzt habe ich mich verstrickt. Und eine Masche habe ich fallen lassen, jetzt fehlt sie mir.
Beim Stricken, sowie im Leben folgen wir alle bestimmten Vorlagen, Regeln und Ordnungen. Diese ergeben ein bestimmtes Muster und manchmal sind wir darin völlig verstrickt.


Moment- denkst du -verstrickt, das kenne ich nur von meiner Oma, die hat sich damit geärgert. Äh, ja stimmt, aber so meinte ich es nicht. Ich finde es dennoch eine sehr gute Metapher.


Manchmal bemerken wir sofort, wenn wir eine falsche Masche gestrickt haben, sehr oft aber erst, wenn wir die Strickarbeit aus etwas Abstand ansehen - mit Blick auf das Ganze.
Im Leben sind uns diese Vorlagen und Ordnungen auf den ersten Blick oft verborgen.
Sie zeigen sich durch ein bestimmtes Lebensmuster:

"Ich komme immer an dieselben, "falschen" Typen."

"Jedes Mal werde ich bei der Beförderung übergangen."

"Immer wenn ich glaube, ich habe meinen Traumjob gefunden, taucht etwas auf, dass ihn mir vermiest."

Was dahinter stecken kann sind sogenannte Verstrickungen.

 

Jeder Mensch ist einzigartig, jedes Leben ergibt ein eigenes Muster.

Wenn wir aber nicht nach unseren eigenen Vorlagen leben, sondern uns, meist unbewusst, die eines anderen aneignen, sind wir verstrickt. Unser Leben ergibt ein "fremdes" Muster. Das können wir spüren, wenn wir achtsam sind und bewusst hinschauen.
Vielleicht ist die Oma an "den Falschen" geraten und war ihr Leben lang unglücklich - unbewusst tun wir es ihr gleich und "suchen" uns immer den Typ, mit dem wir unglücklich werden. Oder ein Onkel ist mit seinem Lebenstraum gescheitert und wir "erlauben" uns nicht den Traumjob zu finden. Es kann sein, dass eine Ahnin von uns in einer Erbschaft übergangen wurde oder nicht zu ihrem Recht kam. In unbewusster Verbundenheit "suchen" wir ein ähnliches Schicksal.
So kann es sein, dass wir - zumindest teilweise - das Muster eines anderen Menschen leben, um ihm dadurch nahe zu sein und die Erinnerung an ihn im Familiensystem aufrecht zu erhalten.

Wir haben zwar alle ein individuelles Lebensmuster, aber wir sind auch verwoben, mit dem Muster all der Menschen, die zu unserer Familie, die zu unserem Leben gehören.

Und der Faden, der alle verbindet und zusammenhält heißt: Liebe.
Dieser Faden kann stellenweise so fein sein, dass wir ihn vorerst nicht bemerken.

Muster, die eigentlich nicht zu uns gehören und die wir uns unbewusst angeeignet haben, lassen sich aufspüren. Und die dazugehörigen Gefühle ebenso. Dabei hilft eine systemische Familienaufstellung, in der sich verborgene Beziehungen, Gefühle und Muster zeigen können.

Alles was du dazu brauchst ist die Bereitschaft hinzuschauen und (an)zu erkennen was du siehst. Erst dann ist es möglich Muster, die nicht (mehr) zu einem gehören loszulassen, was zu einem gehört zu integrieren, Ordnungen wieder herzustellen und die eigene Vorlage klarer zu sehen.
Damit strickst du wieder an deinem eigenen Lebensmuster und bist frei deine eigene Vorlage zu wählen oder die auch jederzeit zu verändern.


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