Brustkrebs Sunshine Bingo

Brustkrebs, Punschkrapferl, brusterhaltende OP, Sunshine Bingo

 

Heute schreibe ich noch einen Nachzügler anlässlich des Brustkrebs-Monats Oktober.

 

Spät aber doch, liegt er mir ganz besonders am Herzen! Dieser Beitrag ist speziell für Angehörige, Freunde und Bekannte von Betroffenen und für alle Außenstehenden, die eventuell mit jemand der an Krebs erkrankt ist konfrontiert werden.

 

 

Wenn wir jemandem begegnen, der offensichtlich gerade von einer schweren Krankheit betroffen ist, werden wir mit unserer eigenen Endlichkeit, Verwundbarkeit und – ja, Sterblichkeit konfrontiert.

 

Das macht Angst, das macht Betroffen und berührt uns im tiefsten Inneren. Es rührt an unseren Urängsten, an unserem Wunsch, unserer Hoffnung unversehrt zu bleiben.

 

Deshalb fällt uns, ganz allgemein, der Umgang mit Menschen, die „aus der Norm schlagen“ (sei es durch eine lebensbedrohliche Krankheit, körperliche „Gebrechen“ oder kognitive Einschränkungen) oft schwer und löst Unbehagen aus. Meist sind wir uns gar nicht bewusst, was gerade in uns abläuft.

 

Dieser Blogartikel soll den Umgang mit Krebs-PatientInnen erleichtern und eine Brücke schlagen. Ich möchte Offenheit miteinander fördern und ein bisserl Unbeschwertheit in die Schwere bringen.

 

Dazu habe ich in der FB-Gruppe „Brustkrebs Österreich“ mit den Frauen ein wenig Brainstorming betrieben und wir haben gesammelt, was uns in der Zeit gut tut / gutgetan hat. Welche Sätze, welche Gesten waren wirklich hilfreich und unterstützend und was wünschen wir uns, welche Bedürfnisse haben wir, die wir vielleicht - so offen und ehrlich - noch nicht geäußert haben.

 

„Ja, warum habt ihr das nicht“, könnte der eine oder die andere jetzt sagen.

„Sagt’s doch einfach was ihr braucht.“

 

Doch so einfach, wie es sich anhört ist das nicht.

Viele können von Haus aus ihre Bedürfnisse und Wünsche nur schwer äußern, häufig bedingt durch Erfahrungen und Erziehung in der Kindheit. Als an Krebs Erkrankte hat man oft das Gefühl man belastet seine Umgebung ohnehin schon über Gebühr.

 

Wir möchten auch nicht als „krank und schwach“ wahrgenommen werden. Tatsächlich sind wir auch ganz schön stark! Viele haben schon ordentlich was hinter sich oder stecken gerade mitten drin. Trotzdem will man so gut wie möglich weiterarbeiten gehen, für seine Kinder da sein, den Partner nicht noch zusätzlich belasten. Deshalb ist es manchmal nicht so leicht „einfach zu sagen“ was man gerade braucht.

 

Deshalb schreibe ich diesen Blogartikel, um allem Ungesagten eine Stimme zu geben.

Dilemma

Also, das scheint ein Dilemma zu sein. Was sollen Angehörige und Freunde denn tun, wenn sie nicht wissen was gebraucht wird?

 

Keine Angst, ihr werdet überrascht sein, denn es ist gar nicht so schwer, meist sogar ganz leicht.

 

 

Mir zum Beispiel hilft einfach die Haltung meines Mannes enorm. Er ist immer zuversichtlich und das ist nicht gespielt. Das sagt er mir immer wieder und das spüre ich ganz deutlich. Er hat einfach, ohne groß zu fragen, noch mehr von der täglichen Hausarbeit übernommen, obwohl er nach dem Lockdown (da war er eh zu Hause) oft spät heimkam. Und er strahlt diese unerschütterliche Zuversicht aus, er tröstet mich, wenn ich wieder ein Tief habe, nimmt mich in die Arme, wenn ich Angst habe und weine und bedauert mich, wenn ich gerade wieder mal im Selbstmitleid schwimme. Das hilft mir schnell wieder aus dem Loch zu kommen, fröhlicher zu sein und wieder in Kontakt mit meiner Stärke und eigenen Zuversicht zu kommen. Auch mein Bruder ist eine große Stütze für mich. Am Anfang war es total schwer, weil meine Diagnose genau in den Lockdown fiel und wir uns dann wochenlang nicht sehen konnten. Das war hart und wir haben uns sehr vermisst. Umso schöner war es, als wir uns endlich wieder treffen und sehen konnten. Und ja, irgendwann haben wir uns dann auch mal wieder umarmt und es hat verdammt gutgetan. Wir haben auch gemeinsam geweint und es war nicht nötig, dass er was dazu sagt.

 

Viele Frauen haben das ganz ähnlich erlebt. Ein von Herzen kommendes „Augen zu und durch. Wir schaffen das!“ gibt einem Kraft und Geborgenheit.

 

Auch die Haltung meiner Ärzte (und natürlich auch meine Prognose) helfen mir positiv zu bleiben. Mein Radiologe und mein Chirurg im Spital sind einfach der Hammer! Auch sie strahlen eine Ruhe und Zuversicht aus. Vor allem mein Radiologe hat mich immer wieder beruhigen können und mich als Katharina Wanha und nicht als Patientin xy wahrgenommen. Doch auch die Onkologen und alle anderen Mitarbeiter des Krankenhauses waren freundlich, verständnisvoll, haben geduldig meine zahllosen Fragen beantwortet und waren mitfühlend.

 

Ähnliches hat eine andere Betroffene erlebt: »Ein wichtiger Satz kam von meinem Radiologen als er mir die Diagnose mitteilte und sagte: "Du kannst nichts dafür! Es trifft dich einfach und wir helfen dir" Er fragte auch ob ich Vertrauen zu ihm und in dieses Krankenhaus habe, denn wenn dieses Gefühl nicht passt, dann hilft er mir sofort einen "passenden Arztkollegen" zu finden. Er ist ein sehr feinfühliger Mensch.«

Götter oder doch Engel in weiß?

Liebe Ärzte und PflegerInnen.

Das Wichtigste ist, eure Patientin/ euren Patienten als Mensch wahrzunehmen. Mit all seinen Nöten, Ängsten und Sorgen.

 

Ja, diese Krankheit ist euer tägliches Brot und bereits (zum Glück) Routine. Ihr seht auch die vielen, vielen positiven Fälle. Aber als Betroffene ist man getroffen.

 

Für uns ist es nicht Alltag, keine Routine und wir können es auch nicht am Spitalseingang zurücklassen.

 

Es betrifft unser gesamtes Leben und bei manchen sogar den Rest ihres Lebens, wenn man Metastasen hat. Das geht ganz tief rein und erschüttert uns in unserem innersten Kern. Dieser Kern möchte immer heil und unversehrt bleiben und ist nun aufgewühlt und verletzbar.

Nehmt uns deshalb wahr als Mensch und nehmt uns ernst, mit unseren Sorgen und Ängsten.

Wir für uns

Pnik ribbon, Brustkrebs, Frauen, Frauenpower, Amazonen

 

Liebe „Pink Ladies“.

Habt den Mut zu sagen, was euch verletzt.

 

Auch ich möchte lernen noch mehr mich selbst zu schützen – denn darum geht es.

Für sich einzustehen und Grenzen zu setzen.

 

 

Und das kann durchaus ganz wohlwollend und freundlich geschehen, vor allem, wenn wir wissen und merken, dass hinter den verletzenden Worten und Gesten Verunsicherung, Unwissenheit, Beklommenheit und ein –zugegeben unbeholfener – Versuch zu helfen steht (siehe den Blogartikel: Brustkrebs Bullshit Bingo).

 

Wenn wir aber alles schlucken und auf sich beruhen lassen, dann staut es sich mehr und mehr auf in uns - das tut niemandem gut. Denn der andere merkt es wahrscheinlich gar nicht und wundert sich dann, wenn „plötzlich“ etwas aus uns herausbricht.

 

Ja, diese Ehrlichkeit fordert ein bisserl Mut, aber es ist eine Chance für beide Gesprächspartner die Beziehung auf eine neue, tiefergehende und authentischere Ebene zu führen.

 

Was ich machen werde ist, mir auf die Sprüche vom Brustkrebs Bullshit Bingo Antworten zu überlegen. Dann werde ich vielleicht beim nächsten Mal nicht mehr eiskalt erwischt und bleibe sprachlos zurück, sondern mir gelingt es entsprechend zu reagieren.

 

Diese Antworten können, je nach eurer Gemütslage und nach eurer Persönlichkeit, humorvoll, Konter gebend, sarkastisch, sachlich oder verständnisvoll sein. Aber ihr bleibt nicht mehr so baff und momentan sprachlos zurück.

Was nun - was tun?

Liebe Angehörige, Freunde und Bekannte von Betroffenen.

 

Wenn ihr euch jetzt fragt: „Was zur Hölle soll ich denn nun machen?“

Keine Sorge! Es ist, wie gesagt, einfacher und leichter umzusetzen als ihr denkt.

 

Das Wichtigste ist fragen und zuhören.

 

Wenn ihr erfahrt, dass eure Partnerin, Freundin, Nachbarin Brustkrebs hat und ihr nicht wisst was ihr sagen sollt, sagt genau das:

»Ich weiß jetzt gar nicht was ich sagen soll.« Das ist ehrlich und authentisch und keine wird es euch krummnehmen.

 

Ich verrate euch jetzt was: wir wissen auch nicht, was wir dazu sagen sollen. Vielleicht – es ist beschissen, das macht mir Angst, das darf doch nicht wahr sein, WTF…

 

Was nicht gut kommt sind Beschwichtigungen, Beschönigen oder aufgesetzte Floskeln. Sag auch wie Du dich damit fühlst, sag was du bei dir wahrnimmst. Macht es dir auch Angst? Findest du es auch Scheiße? Bist du auch geschockt? Ja?

Keine Scheu, sprich es aus, du kannst es damit nicht schlimmer machen. Ein „Monster“ beim Namen zu nennen, macht das Monster nicht schlimmer.

 

Das Beste ist zu fragen: »Wie geht es dir WIRKLICH?« und die ehrliche Antwort wissen zu wollen. Hab keine Angst vor der Antwort! Du musst nichts G’scheites, Erbauliches oder Epochales darauf sagen können. Einfach zuhören reicht völlig.

 

Nachfragen: »Was meinst du mit: Ganz gut?« »Erzähl mir mehr. Wie fühlst du dich dabei?« Mitfühlen: »Das würde mir auch Angst machen.« »Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Es ist wirklich schwer.« »Das glaub ich, dass dir das Sorgen macht.« Die Floskel „wie geht's“ soll zur ehrlichen Frage werden.

 

Oder einfach nix sagen und in den Arm nehmen. O.K. in Coronazeiten geht das nicht mit jeder Person, aber ihr könnt sagen: »Ich würde dich jetzt am Liebsten einfach in den Arm nehmen. Fühl dich gedrückt!«

Du kennst sicher das Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ Ja, gemeinsam zu schweigen und gemeinsam zu weinen kann total guttun, etwas öffnen und reinigen.

 

Nicht so der Burner wäre es allerdings, ständig deine eigenen Ängste und Sorgen zu äußern und auf dein Gegenüber zu projizieren, Unsicherheit zu verbreiten oder dich in negative Gedanken hineinzusteigern. Wenn du merkst, du könntet kippen und „leicht hysterisch“ werden, behalte diese Gedanken und diese Energie für dich und nimm professionelle Hilfe in Anspruch oder informiere dich bei der österreichischen Krebshilfe über diese Erkrankung. Das ist keine Schande, ganz im Gegenteil! Dieses Thema macht einfach Angst – uns allen und wir können lernen mit ihr umzugehen.

 

Es sind ganz viele kleine Dinge, Gesten und Worte, die du machen und sagen kannst, die so enorm hilfreich und unterstützend wirken.

PartnerInnen

Angehörige Brustkrebs, Partner, Paarberatung,

Als PartnerIn ist es wichtig einfach „da zu sein.“

 

Zu Terminen mit zu gehen, Entscheidungen mit zu tragen. Zeig und sag deiner Partnerin, dass du für sie da bist und dass du sie genauso liebst und begehrst wie vor der Erkrankung.

 

Nimm deine Frau (noch) öfter in den Arm und gib ihr so Halt und Geborgenheit. Sei für sie stark in ihren schwachen Momenten. Ganz wichtig ist, dass wir uns immer verstanden fühlen und angenommen mit all unseren Gefühlanwandlungen – denn wir sitzen in einer emotionalen Achterbahn. Wir wünschen uns auch mal „schwach sein“ zu dürfen.

Hab Verständnis und schwing mit, wenn wir mal weinen und uns selbst bemitleiden. Auch wenn wir wütend werden und aggressiv, weil wir uns gerade schlecht fühlen und Angst haben. Dann möchten wir einfach nur in den Arm genommen werden.

 

Nimm ihr unaufgefordert (!) Arbeit ab und schenke ihr viel Aufmerksamkeit. Unternehmt auch gemeinsam schöne Dinge und wenn es „nur“ ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft ist.

 

Geht raus und macht was Paare so machen. Geht ins Kino - o.k. momentan nicht - aber macht einen Videoabend. Suche einen coolen Film aus (den sie schon immer sehen wollte), kauf Chips und Popcorn, stellt die Handys aus und tut so als wärt ihr woanders, als auf der heimischen Couch.

Koch was Schönes und richte den Tisch nett her. Am besten geht sie inzwischen spazieren und du bereitest alles vor. Hol sie bei der Haustüre ab und führe sie ins Esszimmer. Deiner Phantasie und Ideen sind keine Grenzen gesetzt.

Es ist einfach schön, in dem "neuen" Alltag ein paar bezaubernde, wohlwollende, gemeinsame Momente zu erleben.

 

Wesentlich ist es auch für euch als Eltern gemeinsam die Kinder mit einzubeziehen und das Thema altersgerecht mit ihnen zu besprechen. Tipps und Infos dazu gibt es bei der Krebshilfe Österreich. Kinder können auch eine enorme Kraftquelle sein.

Hier lass ich wieder ein paar der Stimmen aus der Gruppe sprechen:

»Meine Vierzehnjährige damals: „Bisher hast du alles für mich gemacht Mama, jetzt mach ich alles für dich.“«

»Mein fünfjähriger Sohn hat Bekannten erzählt: „Meine Mama ist die stärkste Frau auf der gaaaaanzen Welt.“«

»Der beste Spruch kam von meiner damals Siebenjährigen, als ich ihr erklärte, dass mir die Haare ausfallen werden: "ja macht ja nix, dann saugst du sie halt einfach zusammen.«

 

So eine Zeit, so eine Erfahrung gemeinsam durchzustehen, kann einer Partnerschaft, einer Familie unglaublich viel Kraft geben und alle stärker zusammenwachsen lassen.

 

Doch auch Du stehst unter enormem Druck und Stress.

 

Dieses Lebensereignis betrifft euch beide.

 

Es gibt eine Untersuchung der beiden Psychiater Thomas Holmes und Richard Rahe Holmes aus dem Jahre 1967, um festzustellen, ob stressige Ereignisse Krankheiten verursachen können. Die Ergebnisse wurde als die Holmes and Rahe Stress Scale bekannt. Laut dieser Untersuchung ist der Tod des Lebenspartners das am meisten stressende Erlebnis. Vom Stressfaktor fast doppelt so hoch wie selbst eine schwere Krankheit zu haben.

Das machte mich wirklich nachdenklich! Denn auch wenn der Verlauf positiv ist, die Entwicklung Hoffnung gibt und die Prognose gut ist, wird viel von unseren Partnern, von euch gefordert!

Ich sage meinem Mann immer wieder, wie toll ich es finde was er macht und wie er es macht, wie toll ich ihn finde und wie dankbar ich ihm bin.

 

Es ist jetzt wichtig aufeinander zu schauen. Und es ist auch wichtig, dass – trotz allem – du auf dich schaust. Dass du auch Dinge ganz für dich machst, die dir guttun. Wenn du auf dich selbst achtest und dir Gutes tust, kannst du eine Unterstützung für deine Partnerin sein. Erste Anlaufstelle, auch für Angehörige, ist die Krebshilfe Österreich.

FreundInnen

 

Biete Hilfe an.

Fahr zum Beispiel mit deiner Freundin zum Arzt (oder trefft euch dort). Es tut einfach gut, wenn jemand, dem man wichtig ist, daneben sitzt.

Entlaste eventuell deine Nachbarin, indem du mit dem Hund Gassi gehst, Einkäufe machst, für sie mit kochst oder notwendige Wege (Post, Bank, Finanzamt,) erledigst.

 

Mach dies aktiv, denn man möchte nicht auch noch den Leuten zur Last fallen oder sie nerven indem man um etwas bittet.

 

Sag nicht „soll ich?“, sondern „Ich gehe einkaufen, was brauchst du?“ „Wann musst du zum Arzt, ich komme gerne mit.“ „Ich erledige xy für dich!“

Eine Pink Lady hat mir erzählt, dass eine Freundin alle 3 Wochen nach der Uni extra gekommen ist, um ihr die Spritze (zur Anregung der Immunzellen) zu verabreichen und mit ihr Ausflüge gemacht und sie ganz normal behandelt hat .

 

Auch ein von Herzen kommendes »Melde dich Jederzeit wenn du reden möchtest oder Ablenkung magst«, mit dezentem Nachfragen ab und zu per SMS, gibt Rückhalt.

Frag auch was diejenige baucht. Frag nicht: »Brauchst du etwas?« frag: »WAS brauchst du?« Zu wissen, da wäre jemand, wenn man ihn braucht, ist ungemein wichtig!

 

Schreib ab und zu eine SMS oder Whats App, dann weiß diejenige, dass du an sie denkst. Manchmal geht es einem so schlecht, dass man nicht telefonieren mag - aber man kann (fast) immer eine Nachricht lesen und freut sich einfach riesig darüber.

Hab keine Angst, damit fällst du sicher niemandem auf die Nerven (es sei denn, du schreibst täglich mehrere Nachrichten). So respektierst du auch die Grenzen, denn die Angeschriebene kann entscheiden, ob sie die Energie hat dich anzurufen.

Eine Pink Lady aus der FB Gruppe hat eine sehr schöne Erfahrung dazu mit uns geteilt. Ein Bekannter hat ihr eine Nachricht geschrieben, in einer Phase, in der es ihr schlecht ging und sie keine Energie zum Reden hatte: »Es regnet leicht, es ist warm und alles ist ganz ruhig. Endlich Feierabend. Ich denke an dich und weiß......du wirst das alles überstehen ...... «. Er wusste ich kann es nur lesen.......mir kommen jetzt noch die Tränen. Ich fühlte mich in dem Moment so geborgen .....es wurde nichts erwartet von mir, keine Frage zu beantworten, das tat einfach so unheimlich gut.

 

Ist das nicht wunderschön?

 

Was auch toll ist, sind gemeinsame Spaziergänge. Komm vorbei und hole deine Freundin ab, denn Bewegung tut gut und ist wichtig für das Immunsystem.

 

Gut ist ein „normaler“ Umgang, du brauchst keine „Samthandschuhe“. Frag einfach, was sie machen möchte oder schlag etwas vor und frag, ob es nicht zu anstrengend ist. Trau ihr zu, dass sie selbst entscheiden kann was sie schafft und was nicht! Einfach ganz alltägliche Dinge gemeinsam machen.

 

Wir wollen auch „normale Gespräche“ führen über alltägliche Sachen und nicht, dass sich alles immer nur um die Krankheit dreht. Es tut auch gut, mal über die Sorgen und Probleme von anderen zu sprechen. Oder über deine Freuden- und Glücksmomente!

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

 

Und jetzt kommt etwas ganz Wichtiges – vielleicht das Wichtigste, die Superkraft: Humor.

 

Alles im Leben ist leichter zu nehmen und leichter zu ertragen mit Humor und Lachen.

 

Humor und Krebs? Passt das?

 

 

Und wie! Ich gebe zu, mein Humor ist etwas, nun ja eigenwillig, ein bisserl schwarz und ab und zu morbid (a echte Wienerin halt).

Aber der hat mich schon oft in meinem Leben vor tiefem Fallen und katastrophalen Abstürzen gerettet. Er muss ja nicht tiefschwarz sein, nicht mal grau – er darf auch bunt und knallig sein. Hauptsache ihr könnt lachen. Lachen ist nachweislich Medizin!

 

Also auf die Plätze, lachen los:

 

Mein eigener Radiologe hat ganz zu Beginn zu mir gesagt: „Die Brust ist ein Organ mit nur zwei Funktionen – Milch geben und Anlocken.“ Daraufhin musste ich schallend lachen und er meinte nur: „Ja, wir Männer sind halt einfach gestrickt.“ Genial.

 

Vor meiner Operation haben mein Partner und ich ein paar Tage im Waldviertel Urlaub gemacht (back to my roots!). Ich hatte unsere ganzen Toilettsachen eingepackt und am ersten Morgen im Bad sagt mein Mann zu mir: „Hast du keine Haarbürste eingepackt?“ Wir haben uns kurz schweigend angeschaut, dann mussten wir beide laut losprusten.

 

Und nun noch andere Stimmen:

»Ein Freund von mir hat gesagt: "ich sag dir das jetzt als Mann. Die Diagnose und das ganze Prozedere, ist zwar jetzt im Moment schlimm. Aber die Brust ist kein Organ, für das es nicht g‘scheite Ersatzteile geben würde.

 

“ Ich hab in dem Moment wirklich herzhaft lachen müssen.« »Mein Mann sagte mal: „Du wirst daran nicht sterben, schließlich hast du mir bei der Hochzeit versprochen, mich mein Leben lang zu nerven.“ «

 

Sabine Dinkel hat einen lustigen Ratgeber geschrieben: „Krebs ist wenn man trotzdem lacht“.

Ideenkiste

Und zu guter Letzt ein paar Ideen aus der Wunschliste:

 

  • Eine tolle Liebeserklärung
    • Mein Mann sagte, er liebt mich mit und ohne Haare, mit und ohne Brust, weil er Mich liebt, nicht mein Äußeres.
    • Vor meiner Mastektomie der linken Brust hat mein Mann zu mir gesagt: "Egal ob du 2, 3, 1 oder keine Brüste hast, du bleibst für mich meine wunderschöne Frau. Und wenn wir uns kuscheln, bin ich nach deiner OP noch ein Stückchen näher an deinem Herzen." Dank seiner Worte habe ich den Verlust der Brust ganz gut verkraftet und bin froh, dass ich mich gegen einen Aufbau/Implantat entschieden habe. Mittlerweile finde ich meinen Körper sogar witzig und eine Prothese trage ich auch nicht. (Da sag ich: Amazonenpower!)
  • Einen Chemo - Kalender basteln, mit aufbauenden Sprüchen und Fotos aus glücklichen Zeiten.
  • In den Arm genommen werden.
  •  Ein “Get well soon Buch“ basteln. Jede_r Freund_in hat eine eigene Aufmunterungsseite für mich gebastelt und gestaltet.
  •  Eine „Chemobox“ schenken, mit Dingen für die Tage nach der Chemo. Darin waren ein spezielles Nackenhörnchen, Kuscheldecke, Hörbuchgutscheine und verschiedene Hautpflegeprodukte.
  •  Ins „normale“ Leben integriert werden und alltägliche Dinge machen.
  •  Eine nette Karte oder kleine Goodies bekommen. (Eine Freundin hat mir zum Beispiel ein kleines Libellenarmband geschenkt. Von einer anderen sind die Geschenke am Foto).

Und im Zweifelsfalle immer vorher einfach fragen! »Was brauchst du? Was wünscht du dir? Was kann ich für dich tun?«

Ja, es ist keine leichte Zeit für alle Beteiligten aber machen wir gemeinsam das Beste draus!

 

Was sind/waren deine "Sunshine Momente" in dieser schweren Zeit? Schreib mir gerne in die Kommentare, was dich bewegt und was dich glücklich macht! (Jimdo lässt mich leider nicht direkt antworten. Ich muss dazu ein eigenes Kommentar verfassen, deshalb bekommt ihr darüber leider keine Benachrichtigung. Aber ich beantworte jeden einzelnen eurer Kommentare :-) )

 

»Wir können den Wind nicht ändern aber die Segel anders setzen.« Aristoteles

Das Sunshine Bingo für euch zum Download!

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Kommentare: 2
  • #1

    Carina Zeman (Samstag, 03 Juli 2021 05:57)

    Liebe Katharina,
    vielen lieben Dank für die berührenden Worte. Diese Erkenntnisse hätte ich schon 2010/2011 benötigt. Aber besser spät als nie...
    Das wird sicherlich vielen Frauen helfen, mit dieser besonderen Herausforderung anders umzugehen. Sehr freut es mich, dass du den Weg in unsere Ortschaft gefunden hast und dass ich dich kennen lernen durfte. Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen und auf die nächsten gemeinsamen Unternehmungen.
    Wünsche dir ein schönes Wochenende und eine angenehme Zeit.
    Ganz liebe Grüße von Carina

  • #2

    Katharina (Samstag, 18 September 2021 15:53)

    Liebe Carina, leider hab ich deinen lieben Kommentar erst jetzt gesehen!
    Vielen Dank für deine Worte, das bedeutet mir viel, denn genau darum geht es mir.
    Ich freue mich auch, dich (vielleicht im Herbst bei einer Klangmeditation? :-) ) wieder zu sehen.
    Herzliche Grüße
    Katharina