Klaus muss raus

Betroffen sein

Jetzt im Oktober ist wieder Brustkrebsmonat.

Letztes Jahr habe ich das zum ersten Mal bewusst mitbekommen.

Ich dachte über (Brust)Krebs immer, mich wird das nie betreffen, wenngleich ich jedes Mal sehr betroffen war von den Einzelschicksalen, doch gefühlt sicher vom Zuschauerraum aus. Und letztes Jahr war alles anders

 

Ich hatte Anfang des Jahres Schmerzen in der linken Brust aber war bis zur Aussage des Radiologen nach dem MRT überzeugt, dass es was Harmloses ist (ein Tumor tut in der Regel nicht weh, v.a. im Anfangsstadium).

Dann folgte Chaos, freier Fall, Beklemmung …

Vielleicht kannst du dir vorstellen, wie es mir ging, vielleicht weißt du es ganz genau. Wenn du möchtest kannst du es auch hier nachlesen, wie alles Begann. 

Erschütterung und Kampfansage

Die Angst schnürt erstmal alles ab. Ich war zutiefst erschüttert. Am 14.03.2020 erhielt ich das Ergebnis der Biopsie und damit die endgültige Diagnose:

 

Triple negatives Mammakarzinom (TNBC), Ki67-LI: 85%, G3.

 

Eigentlich sollte ich das Ergebnis am Freitag den 13. erfahren aber da hatte mein Chirurg alle Hände voll zu tun, um das gesamte Krankenhaus „runter zu fahren“ – es war der erste Lockdown.

 

Am Samstag früh nach Wien war als führen wir in eine Geisterstadt. Einerseits angenehm, weil echt nichts los war auf den Straßen, anderseits gespenstisch und ich war sowie angespannt wie eine Bogensehne und bis zum Anschlag voll mit Adrenalin.

 

Das Ergebnis war zunächst (fast) das Schlimmste, was ich erwarten konnte (immerhin wurden keine Metastasen vermutet). Doch nach dem Bangen und Abwarten in Ungewissheit war

die Mission von Anfang an klar: 

Klaus muss raus

Ich würde alles Erdenkliche tun, um dem Krebs den Kampf anzusagen.

Und ja, es ist ein Kampf, doch das heißt nicht, dass ich gegenüber dem Krebs feindliche Gefühle hatte oder wütend auf ihn war. Ich habe ihn Klaus genannt, weil ich ihn auch "ansprechen" wollte.

Er war nie mein Feind, vielleicht wollte er mich auf etwas aufmerksam machen. Es ist eine Möglichkeit wieder mehr über mich zu erfahren, zu wachsen. Ich wollte ihn entschieden vor die Tür setzen aber ich weiß auch aus einigen traumatischen Erfahrungen in meinem Leben, dass sie mich im Endeffekt weitergebracht haben – mit mir und zu mir. 

Es gab Tage an denen ich völlig mutlos war. An denen ich dachte ich kann nicht mehr weiter machen. Der Schwindel, die Übelkeit, die Schmerzen, die Erschöpfung oder Kraftlosigkeit schienen unüberwindlich, wie eine Mauer, wie ein Sog, der mich gefangen hält. Du schwimmst du in einem Meer aus Hoffnungslosigkeit, die Angst kriecht in dir hoch und nebelt alle Synapsen ein und du bist so verzweifelt, dass nur mehr die Tränen fließen.

 

Dann ist es so wichtig, dir klar zu machen – auch dieser Zustand geht vorbei. Ich suchte meine Kraftquellen, dass was mein Herz vor Freude weiter werden lässt:

 

Am See zu sitzen, den Sonnenuntergang zu beobachten.

Unter meinem Kirschenbaum die Sonne zu genießen.

Meinen Katern beim Spielen und herumtoben zuzuschauen.

 

Es ist so wichtig Menschen, Lebewesen um sich zu haben, die einen Auffangen und Halt geben können. 

Zwischen Isolation und Abgeschirmt sein

Nach der Befundbesprechung besuchten wir meinen Bruder und meine Schwägerin. Wir waren alle erschüttert, ob der Diagnose und mein Bruder, weinte mit mir, während wir uns umarmten und ganz festhielten.

Das zu schreiben rührt und berührt mich nach wie vor sehr. Es ist so wichtig, Menschen zu haben, die dir in dem Moment Trost und Halt geben.

 

Das war dann leider die nächsten Monate nicht mehr möglich. Ich weiß ehrlich nicht, ob die ganzen Umstände von Corona zu dieser Zeit zuträglich oder abträglich für meinen Zustand waren. Ich empfinde es als sowohl als auch. Einerseits war ich in der Zeit eines runtergefahrenen Immunsystems abgeschirmt und geschützt, anderseits war ich komplett isoliert.

Ich habe das Haus und den Garten erst nach ungefähr 6 Wochen das erste Mal verlassen und bin mit meinem Mann mit zum Einkaufen. Getraut habe ich mich das nur, weil eine Freundin mir eine FFP3 Maske besorgt hat. 

Krebsfrei – alles wie früher?

Heuer im September war die OP ein Jahr her. Das Ergebnis der pathohistologischen Untersuchung war das Beste, was man sich in so einer Situation wünschen kann – pCR (pathologische Komplettremission).

D.h. in dem OP-Präparat konnten keine intakten Tumorzellen gefunden werden2. Auch die entfernten Lymphknoten waren frei von Tumorzellen.

 

Alles frei, krebsfrei, Klaus ist raus.

 

Und ich hoffe so inständig, dass er alle seine Ableger, wenn es welche gab, mitgenommen hat!

Nach der Chemo, der OP und der Bestrahlung hörte ich oft den Satz:

 

"Schön, dass du wieder gesund bist!"

 

 

Bin ich das?

Momentan fühle ich mich noch nicht wieder gesund. Es kann an den täglichen Gelenksschmerzen oder den Schmerzen in der operierten Brust liegen. Vielleicht auch, weil ich oft noch schnell erschöpft bin. Körperlich fühle ich mich teilweise als wäre ich 80 Jahre und nicht 50. Ob das jemals wieder besser wird?

Auch die Angst bleibt einfach da. Quasi bei jedem verzwickten Furz, kommen sorgenvolle Gedanken was es denn sein könne.

Ich hab heuer auch schon ein paar „Panikuntersuchungen“ hinter mir. Eine komische Veränderung der Haut in der Achsel auf der Brustkrebsseite (Ja, die Seitenbezeichnung ändert sich). Noch eine Hautveränderung nahe des Bestrahlungsfeldes am Dekolletee. Und zuletzt ein kleiner Knoten mitten im Narbengewebe der operierten Brust. 

 

Als Tierärztin dachte ich schon, dass Abkapselungen im Narbengewebe vorkommen und diese Tierärztin in mir hat mich beruhigt. Dennoch war ich in Aufruhr und wollte als Patientin so schnell wie möglich Abklärung.

Das Warten und „in der Luft schweben“ empfinde ich als eines der schlimmsten Dinge. Mein medizinisches Wissen ist hier mal ein Fluch und mal ein Segen.

 

Zum Glück bekam ich noch vor dem Wochenende im Röntgeninstitut Kugler in Eisenstadt einen Termin (mein Radiologe war gerade im wohlverdienten Urlaub): „Kommen Sie gleich vorbei, wir schieben Sie ein.“

 

 

Das ist keine Selbstverständlichkeit und bin dankbar für so viel Entgegenkommen und Empathie! Die Ärztin, die mich schallte war dieselbe wie vor einem Jahr, vor meiner Diagnose. Damals hat sie mich gedrängt sofort! ein MRT machen zu lassen. Damals dachte ich noch, was macht die für einen Aufstand, das ist sicher was ganz Harmloses. (Sorry, Frau Doktor, gut dass Sie mich so gedrängt haben!) Deshalb hatte ich jetzt großes Vertrauen in sie und sie konnte mir die erhoffte Entwarnung geben – kein verdächtiger, solider Knoten sichtbar.

Nach-Sorge

Ja, Arztbesuche und Untersuchungen wie heuer (letztes Jahr was sowieso Ausnahmezustand) hatte ich gefühlt in meinem ganzen Leben nicht (o.k. als Tierärztin hab ich da einen kleinen Vorteil…). Die nächsten Jahre wird es noch so ähnlich weiter gehen. Vor jeder Untersuchung ist man angespannt, besorgt und nervös.

 

Meine erste Ultraschall Kontrolle ließ ich schon im April machen bei „meinem“ Radiologen aus dem Krankenhaus. Dr. Pfarl ist ein Arzt, wie ich noch keinen erlebt habe. Soviel Empathie, Anteilnahme und Herzenswärme wie er seinen Patientinnen entgegen bringt ist für mich einzigartig. Bei jeder Untersuchung – heuer CT und Mammographie – ist das erste was er mir sagt: "Befunde sind alle in Ordnung und unauffällig."

 

Er redet auch immer mit mir beim Ultraschall, zeigt und erklärt mir was er sieht.

 

Meine Brust schmerzt immer wieder. Was der Tierärztin in mir logisch erschien aber der Brustkrebspatientin bis zu einem gewissen Maß Sorge bereitete, da Schmerzen in der Brust mich ja den Tumor – zum Glück sehr früh – entdecken ließen.

 

Dr. Pfarl meinte dazu: „Der Brust haben wir letztes Jahr sehr zugesetzt. Wir haben rein gestochen, rein geschnitzt und sie bestrahlt. Die darf jetzt beleidigt und die Prinzessin auf der Erbse sein!“ 

Keine Götter in Weiß, sondern Menschen

Oh Mann, mit so einer witzigen und humorvollen Bemerkung fegte er meine ganzen Sorgen fort – wieder mal. Danke, dass es Sie gibt!

 

 

Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass ich im Zusammenhang mit dieser Erkrankung wirklich viele tolle Ärztinnen und Ärzte hatte und habe. Mein Chirurg, Dr. Schmidbauer, hat mir von Anfang an viel von meiner Angst genommen durch seine ruhige und zuversichtliche Art. Und im Krankenhaus selbst bin ich vielen ÄrztInnen und PflegerInnen begegnet, die sich herzlichst und rührend um mich gekümmert haben. 

 

 

Und das ist das Allerwichtigste! Du musst dich wohl fühlen mit deinen Ärzt*innen, du musst das Gefühl haben ihnen vertrauen zu können (sich selbst zusätzlich zu informieren wo man kann schließt sich nicht aus und ich kann es nur jeder empfehlen)3.

Es braucht Zeit und Ressourcen

Jetzt ist schon Oktober und das Jahr ist bislang nur so an mir vorbeigerumpelt. Es ist voll Hoffnung, voller Ängste. Voll von Sorgen und vielen Gedanken.

 

Ich habe mir auch anfangs viel Stress gemacht was meine Praxis und Arbeit betrifft. Die Erkrankung und Corona haben mich letztes Jahr stark zurückgeworfen. So dachte ich, ich muss, muss, muss … dieses Jahr wieder voll durchstarten, alles aufholen, alles machen, alles umsetzen. Alleine wenn ich das schreibe spüre ich wieder die Getriebenheit und den Druck dahinter.

Dabei brauchte (und braucht) mein Körper, mein Geist und vor allem meine Seele noch Zeit sich zu erholen.

 

Letztes Jahr war ein Marathon!

Von Februar bis Dezember unter Strom, unter Druck. Angst, Sorge, Freude, Angst, …

 

Das Karussell läuft immer weiter. Dann dachte ich: Das Jahr ist vorbei, jetzt muss ich wieder „ganz normal“ funktionieren.

 

Aber das tue ich nicht.

Die letzte Chemo ist zwar schon über ein Jahr her aber es gibt „Nachbeben“.

 

Und so lerne ich geduldig mit meinem Körper, mit mir zu sein, freundlich auf mich zu schauen und mich liebevoll zu umsorgen.

 

Ohne meinen Mann, der mir immer Zuversicht gab, meinen Garten und meine Kater hätte ich sicher komplett am Rad gedreht. Darum ist es so wichtig etwas zu finden aus dem du Kraft schöpfst und Energie tankst – bei mir sind es meine Tiere und die Natur.

Das war schon immer so, ich wurde mir dessen im Laufe der Zeit aber immer bewusster und kann es so viel schneller und effektiver für mich nutzen. 

 

Es braucht einfach Zeit. Gib dir diese Zeit, sei freundlich zu dir und finde deine Kraftquellen.

Nichts im Leben kann so wichtig sein, wie deine Gesundheit! Ganz egal was oder woran du gerade laborierst.

 

 

Durch meine verschiedenen Ausbildungen habe ich viele Übungen und Möglichkeiten negative Gefühlsstrudel abzufangen, mich wiederaufzubauen und in eine positive und zuversichtliche Gefühlslage und Haltung zu kommen. Es ist immer ein Balanceakt. Für jede_n von uns, unabhängig von den Herausforderungen.

Lebendig sein heißt im Fluss zu sein. Alles verändert sich, alles wandelt sich. Drum finde ich es wichtig, dass wir lernen auf den Wellen zu surfen, satt zwischen ihnen zu strampeln und unterzugehen.

Die Angst ist mit an Bord

Laut all meinen bisherigen Untersuchung habe ich keine Metastasen, dennoch schwebt ein gefühltes Damoklesschwert über mir. Vor allem, wenn ich höre/lese, dass eine Mitkämpferin nach 3 Jahren, nach 5 Jahren, nach 7 Jahren wieder Brustkrebs hat oder doch Metastasen gefunden wurden.

 

Ja, das macht mir in dem Moment eine Scheißangst. Und es sind auch Frauen mit Triple negativem BK dabei, von dem es seitens der Onkologen heißt, wenn nach 3 Jahren kein Rezidiv auftaucht, kann man es mehr oder weniger abhaken.

 

Als Tierärztin habe ich oft gesagt: „Alles ist möglich aber nix ist fix. So ist das in der Medizin.

Das gibt mir oft das Gefühl für den Rest meines Lebens auf einem Pulverfass zu sitzen.

Wie wird das Gefühl sein nach 5 Jahren, nach 7 Jahren, nach 20?

 

Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich die Angst nicht ans Steuer lassen werde. Noch ist sie mit auf der Kommandobrücke und versucht ab und zu das Ruder zu übernehmen.

Doch die Segel setze ich! 

Und die Angst ist auch wichtig.

Viele Menschen wollen nie wieder vor irgendwas Angst bekommen, doch Angst wird immer ein Teil unserer Gefühlswelt sein! Es gibt eine eigene Mikroexpression dafür.

 

Wir erkennen also am Gesichtsausdruck eines Menschen, ob er Angst hat – ganz egal von welchem Erdteil er kommt oder welcher Kultur er angehört. Es ist eine ureigene Grundemotion. Und Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern zu Handeln, obwohl man Angst hat.

Der Umgang mit der Angst

Angst will auch wahrgenommen und gesehen werden. An-erkannt.

Sie hat evolutionsbiologisch gesehen eine Schutzfunktion – ohne sie wären wir als Art wohl schon ausgestorben.

 

Sorglos und angstfrei bei der Begegnung mit einem Säbelzahntiger? Nicht so gut! Wichtig ist jedoch, wie ich mit dieser Angst umgehe.

 

 

Der erste Schritt ist für mich ist, einen zurück. Ich bemerke sie und kann sie be-ob-achten. Vielleicht wie eine Libelle von oben: „Ah, da ist jetzt Angst.“ 

Ich kann nur von mir sagen, das ist echt nicht leicht, in Situationen wo die Angst auf einer Skala von 1 bis 10 bei 15 ist… Aber Übung macht die Meisterin.

 

Ich kann mich auch fragen, gibt es gerade eine reale Bedrohung (Säbelzahntiger) oder ist es Angst vor Dingen, die eventuell in der Zukunft eintreten könnten?

 

Dann macht sie biologisch gesehen auch keinen Sinn und wir laufen Gefahr uns in ihr zu verlieren.

Die Angst übernimmt dann das Steuer um uns zu schützen und aus der vermeintlichen Gefahrenzone zu bringen.

 

In diesen Fällen ist es wichtig Strategien zu entwickeln, das Kommando auf der Brücke wieder selbst in die Hand zu nehmen. 

 

Ich kann die Angst auch fragen, ob sie eine wichtige Botschaft für mich hat. Wer oder was vielleicht auch hinter dieser Angst steht. Denn ich persönlich bin überzeugt, sie will mir nichts Böses. Unter Umständen gelingt es mir sie zu meiner Verbündeten zu machen. Sie zu nehmen als das was sie ist – ein (Früh)Warnsystem. 

Wir können ihr zuhören ohne auf sie zu hören

Durch verschiedene Übungen, z.B. aus dem Mentaltraining oder Achtsamkeitsübungen oder professioneller psychologischer Begleitung gelingt es mehr und mehr bei sich zu bleiben und zu differenzieren.

 

Wie soll das gehen, wenn der Puls rast und die Gedanken sich überschlagen, meine Phantasie Alptraumszenarien kreiert?

 

Ja, das kannst du lernen. Doch lernen und üben gelingt nur in entspannter Atmosphäre und nicht, wenn man schon in dem ganzen Gefühlsstrudel steckt. Übung führt auch nicht dazu nie wieder in so einen emotional aufwühlenden Strudel zu geraten aber es hilft ungemein sich in diesen Ausnahmezuständen wieder zu fangen und zur Ruhe zu kommen.

 

Auch ich bin immer wieder dabei zu üben und obwohl ich da schon länger am Ball bin klappt es mal super, dann wieder weniger gut. Und ich kann auch lernen, dann liebevoll und geduldig mit mir zu sein, wenn es scheinbar einen Rückschritt gibt und ich denke: „Verdammt nochmal, Katharina - da warst du doch schon!“

 

Ich sage scheinbar, weil es – wenn du genau hin spürst – kein Rückschritt ist. Ja, wir sind hier schon mal vorbei gekommen aber wir sind nicht mehr so wie damals. Wir lernen jedes Mal was dazu und wir können jedes Mal anders reagieren. Und wenn es nur ein kleiner Hauch ist – nimm ihn wahr.

 

Es ist wie in einer Spirale, du kommst zwar wieder an dem Punkt vorbei aber auf einer anderen Ebene, in einer anderen Haltung auf eine andere Art und Weise. 

 

Und so geht es in meinem Leben Schritt für Schritt voran, spiralförmig.

 

Ich erinnere mich, wenn ich zu schnelle werde wieder langsam zu gehen.

Wenn ich zu grob mit mir werde, wieder liebevoll zu sein.

 

Nun, ein gutes Jahr später sitze ich wieder am Steg an „meinem“ See und beobachte den Sonnenuntergang. Ich erinnere mich, ich bin Kapitänin in meinem Leben.

Und die Angst bekommt eine schöne Kajüte mit Meerblick – dann kann sie sich vielleicht auch mal entspannen.

 

 


Wie hast du mit dem Thema Brustkrebs zu tun?

 

Schreib mir gerne in die Kommentare, wie es dir mit diesem Thema geht.

Ich antworte gerne auf alle Kommentare, nur gibt es von Jimdo (mein Webseitenbetreiber) keine Antwortfunktion und ich muss einen eigenen Kommentar verfassen – es kann sein, dass du dadurch keine Benachrichtigung bekommst, wenn ich dir antworte.

Du kannst mir auch gerne ganz persönlich schreiben.

 

Herzlichst Katharina 


Erklärungen zu den Fußnoten und Links

 

Ad 1

Triple negatives Mammakarzinom: Das bedeutet dreifach negativ:

Dieser Tumor ist hormonunabhängig (hat weder Rezeptoren für Östrogen noch für Progesteron) und keine Her2 neu Rezeptoren. Momentan gibt es also keine spezifische Therapie für diese Tumorart, Studien sind am Laufen. Er macht ca. 15% aller Brustkrebsarten aus. Meist ist dieser Tumor sehr aggressiv, neigt zu Metastasen (Tumor“ableger“ wo anders im Körper) und zum Rezidiv (wächst erneut in der betroffenen Brust).

 

Ki67-LI:

Wert in Prozent für die Teilungsfreudigkeit der Tumorzellen. Je höher der Wert, desto schneller teilen sich die Zellen, desto schneller wächst der Tumor aber desto besser spricht er auch auf eine Chemotherapie an.

 

G3:

Grading mit einer Zahl G1 - G3. Dieser Wert gibt an, wie sehr sich die Tumorzellen optisch und im Wachstum von normalen Brustgewebezellen unterscheiden.

 

 

Ad 2

Bei der Biopsie eines verdächtigen Knotens wird ein Metallclip in die Mitte des Tumors platziert. Falls dieser während der Chemotherapie „schmilzt“ und nicht mehr zu finden ist, weiß der Chirurg, dank des Clip, wo er schneiden muss. Es wird ausreichend Gewebe rund um den Clip entfernt und pathohistologisch untersucht. So weiß man, ob es zu einer kompletten Remission (vollständigen Zerstörung) des Tumors gekommen ist = pCR.

 

 

Ad 3   

Österreichische Krebshilfe: https://www.krebshilfe.net/

Influcanzer, Kurvenkratzer:   https://www.influcancer.com/

FaceBook Gruppen:                 Brustkrebs Österreich

 

                                                     TNBC Österreich

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Kommentare: 12
  • #1

    Petra Schneckenburger (Freitag, 29 Oktober 2021 18:49)

    Ich kann deine Zeilen sehr gut nachempfinden. Als selbst Betroffene, ebenfalls im Jahr 2020 sowieso.

    Ich habe mich vorallem sehr wiedergefunden in deinen Gedanken zu den netten Menschen, die mir sagen "schön, dass du wieder gesund bist". Bin ich das denn? Ja, genauso denke ich dann auch.

    Schön hast du über deine Gedanken geschrieben.

    Alles Gute weiterhin und alles Liebe.

    Liebe Grüße

    Petra ⚘ �

  • #2

    Birgit (Freitag, 29 Oktober 2021 19:10)

    Ganz toll geschrieben. Zum Glück musste ich es nicht selbst erleben, aber ich habe mit Dir gefühlt. Du bist gestärkt daraus hervorgegangen und ein Riesenstück über Dich hinausgewachsen. Du bist einfach großartig.

  • #3

    Beatrice (Freitag, 29 Oktober 2021 19:29)

    Ja - ich glaube die Angst muss das Schlimmste sein. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und positive Gedanken. Und - es ist schön Dich kennen gelernt zu haben!

  • #4

    Tschemernjak Sabine (Freitag, 29 Oktober 2021 20:11)

    Wir beide sitzen ja im selben Boot. Ich denke oft an unsere schöne Zeit während der Reha. Gaaaanz toller Text, Du sprichst mir aus der Seele - freue mich auf ein Wiedersehen � und danke für die Facebook Gruppe

  • #5

    Karin (Freitag, 29 Oktober 2021 21:14)

    Ich kann vieles nachvollziehen. Ich hab im August 2021 ebenfalls durch ein Ziehen in der Brust einen Knoten entdeckt.
    Momentan habe ich den ersten Meilenstein meiner Therapie geschafft und die Dose dense Anthrazykline sind fertig, ab kommender Woche gibt es weekly Taxol.
    Ich bin Biologe und arbeite im Pharmaaussendienst im Bereich Onkologie, dadurch kenne ich mich recht gut aus und es ist in der Tat gleichzeitig ein Segen und ein Fluch.
    Der Vorteil war, ich kannte natürlich vom Radiologen über den Chirurgen Onkologen Pathologen alle in meinem Gebiet die sich auf BC spezialisiert haben und so habe ich mir ein Team an Ärzten zusammengestellt von deren fachlicher Kompetenz ich überzeugt bin.
    Der Weg ist noch weit und noch bin ich nicht bereit mich meinen Ängsten zu stellen oder sie zuzulassen.

    Ich drücke dir, mir und allen Betroffenen die Daumen.

  • #6

    Nicola (Samstag, 30 Oktober 2021 08:09)

    Liebe Katharina, so berührend, offen und ehrlich geschrieben. Wow !!! Ich kann alles sehr gut nachvollziehen. Ich wünsche dir weiterhin viel Mut, Kraft und auch Vertrauen in dich und in das Universum, ich habe das Gefühl genauso wie du alles siehst und für dich umsetzt, ist es genau richtig, es ist DEIN Weg. Alles alles Liebe Nicola

  • #7

    Katharina Wanha (Samstag, 30 Oktober 2021)

    Liebe Petra,
    es ist schön, dass du dich in meinen Worten/Gedanken auch wieder gefunden hast.
    Irgendwann werden wir uns auch gesund fühlen - daran will ich ganz fest glauben.
    So abgedroschen es klingt, aus eigener Erfahrung weiß ich, die Zeit heilt tatsächlich viele Wunden und auch mit Narben lässt es sich gut leben.
    Alles Gute auch für dich!

  • #8

    Katharina Wanha (Samstag, 30 Oktober 2021 12:30)

    Liebe Birgit!
    Vielen Dank! :-)

  • #9

    Katharina Wanha (Samstag, 30 Oktober 2021 12:31)

    Liebe Beatrice,
    ja mit der Angst leben lernen ist jetzt wichtig.
    Ich freue mich auch sehr, dass wir uns kennen!
    Alles Liebe.

  • #10

    Katharina Wanha (Samstag, 30 Oktober 2021 12:33)

    Liebe Sabine,
    ich freue mich auch schon auf ein Wiedersehen.
    Jetzt dauert es ja nicht mehr lange!
    Alles Gute für dich und wir "sehen" uns auch in der FB Gruppe ;-)

  • #11

    Katharina Wanha (Samstag, 30 Oktober 2021 12:36)

    Liebe Karin,
    da hast du ja noch eine herausfordernde Zeit vor dir. Was du schreibst klingt nach einem guten Plan und einer starken Frau, die weiß was sie will und schafft, was sie sich vornimmt!
    Ich wünsche dir alles Gute und vor allem ganz viel Kraft und Zuversicht für die nächsten Monate.
    Melde dich auch gerne, wenn du mal reden magst.
    Alles Liebe!

  • #12

    Katharina Wanha (Samstag, 30 Oktober 2021 12:37)

    Liebe Nicola,
    vielen Dank für deine lieben Worte! Ja, es ist mein Weg und er fühlt sich auch richtig an.
    Alles Liebe auch für dich.